Start-up-Stimmung in MV

Auch in Zeiten der (nahezu) Vollbeschäftigung gibt es neben einer beruflichen Laufbahn im Angestelltenverhältnis weiterhin die Möglichkeit, sich eine wirtschaftliche Existenz im Rahmen eines eigenen Unternehmens aufzubauen. Nicht selten lassen sich auf diesem Wege Innovationen von der Forschung auf eine wirtschaftliche Ebene überführen bzw. neuartige und zeitgemäße Geschäftsmodelle in die Praxis umsetzen. Dessen ist sich auch das Zentrum für Entrepreneurship (ZfE) der Universität Rostock bewusst, welches seit 2012 jährlich das größte Start-up-Event in Mecklenburg-Vorpommern, den MVpreneur Day veranstaltet und zudem den „inspired. Der Ideenwettbewerb. In MV.“ ausrichtet.

Ganz in diesem Sinne lud das ZfE am 6. Juni 2018 zum siebten Mal zahlreiche Studierende, Gründungsinteressierte sowie junge und etablierte Unternehmen zu spannenden Impulsvorträgen und informativen Workshop-Runden auf den Ulmen-Campus in Rostock ein.

Keynote-Speaker Ralf Dümmel, Geschäftsführer der DS Produkte GmbH und bekannt aus dem TV-Format „Die Höhle der Löwen“, fasste zusammen, welche persönlichen Voraussetzungen bei Gründerinnen und Gründern von zentraler Bedeutung sind. Leidenschaft, Mut und Disziplin gehören demnach zum Voranbringen eines Start-ups ebenso dazu wie umfassendes Know-how und gegenseitiger Respekt. Dass der Weg darüber hinaus durchaus steinig werden kann, legten Thomas Paucker und Benjamin Maischak in der „Hidden Champion“-Keynote dar. Die Gründer der JobUFO GmbH mit Wurzeln in MV haben 2016 eine Recruiting App zur Videobewerbung auf den Markt gebracht und konnten diese mittlerweile bei über 100 Firmen, darunter auch Unternehmen wie die Deutsche Bahn, REWE und Evonic unterbringen.

Um das Thema „einfach Anfangen“ drehte es sich auch auf der erstmalig speziell an Gründerinnen gerichteten Vorkonferenz Female Entrepreneurship, auf welcher erfolgreiche Unternehmerinnen und Netzwerkerinnen wie Dr. Claudia Neusüß (WeiberWirtschaft e.G., compassorange GmbH), Silvia Kohlmann (envitecpro GmbH) und Sandra Kloss-Selim (MomPreneurs Community Rostock) von ihren Erfahrungen berichteten. Fachlich sehr speziell wurde es auf der erstmals parallel zum MVpreneur Day ausgerichteten NConf, der einzigen IT Entwickler-Konferenz in MV.

Neben den planmäßigen Keynotes bekamen traditionsgemäß wieder 10 angehende Gründerinnen und Gründer die Gelegenheit, ihr Projekt dem Publikum in einem 30 Sekunden „Elevator Pitch“ vorzustellen. Per Applaus wurde zudem über die Vergabe des Pitch-Award entschieden, den in diesem Jahr das Projekt „Who is cooking?“ erhielt. Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch bot abschließend die Crossing Lounge, die zum Netzwerken und Ausklingen der Veranstaltung einlud.

Der nächste MVpreneur Day findet übrigens am 5. Juni 2019 statt.

Dass die Sensibilisierungsarbeit, welche das ZfE auf dem MVpreneur Day und darüber hinaus betreibt, Früchte trägt, zeigte sich im jährlichen „inspired. Der Idennwettbewerb. In MV.“. Dieser wurde regional an den jeweiligen Hochschulen und Universitäten in unserem Land und zusätzlich für ganz Mecklenburg-Vorpommern ausgelobt. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, innovative und kreative Geschäftsideen im Land mit Netzwerk und Know-how zu fördern und die Gründerinnen und Gründer von morgen frühzeitig bei ihren Vorhaben zu unterstützen. Im Zuge dessen bekamen bereits am 19. Juni 2018 die Teams im Forschungsraum Rostock die Möglichkeit, ihre Projekte auf der regionalen Preisverleihung im Hauptgebäude der Universität mit einem präzisen Pitch kurz vorzustellen. Im Unterschied zum MVpreneur Day oblag die Wertung dieses Mal jedoch im Vorfeld einer Jury.

So wurde der 1. Platz in der Kategorie „Absolventen & Forschende“ (Region Rostock) an das Projekt „Ayokie“ von Benjamin Reif und Kristina Zlatina verliehen. Platz 2 ging an das Team „ComBioCryst“, bestehend aus Jan von Langermann und Erlencamp, Dr. Ulf Menyes, Dennis Hülsewede und Philipp Süss. Mit dem 3. Platz wurde das Projekt „Persönlicher Intelligenter Assistent (PIA)“ von Martin Adam, Dr. Kristina Yordanova, Sumaiya Suravee, Dipendra Yadav, Frederic Conan Widaya und Ifran Fachrudin Priyanta ausgezeichnet.

In der Kategorie „Studierende“ (Region Rostock) ging der 1. Platz an die Idee „Karteikartensystem“ von Philipp Schweers, Michel Bornemann, Fenja Habelmann, Julia Hallab und Stefan Schomacker. Das Projekt „Intonationstrainer“ von Martin Blum belegte Platz 2 und das Team „Eiskanne“ von  Rico Thum, Nora Jannsen, Malte Keuneke und Henning Lange Platz 3.

Weitere Informationen zum "Inspired - Der Ideenwettbewerb. In MV." für den Forschungsraum Rostock gibt es online auf der ZfE-Homepage.

Am 19. Juli 2018 fand schließlich auch das landesweite Finale des Ideenwettbewerbs statt, an welchem sich neben dem ZfE der Universität Rostock auch die Universitäten und Hochschulen der Forschungsräume Greifswald, Schwerin, Wismar, Stralsund und Neubrandenburg beteiligten.

Ausgerichtet wurde die Preisverleihung in maritimem Flair des Technologie- und Gewerbezentrums Wismar am alten Holzhafen, wo nach der traditionellen Pitch-Runde „Inno Award 2018“-Preisträger Hannes Mirow mit seinem Projekt „Carboskin“ den 1. Rang in der Kategorie „Forschende & Absolventen“ (MV) belegte. Dabei handelt es sich um rutschfreie Schienbeinschützer für Fußballspieler, die dank eines innovativen Verfahrens mithilfe einer revolutionären Passform ganz einfach und preisgünstig angefertigt werden können. Platz 2 in dieser Kategorie wurde an das Projekt „Rimas Duftmanufaktur“ von Rima Rifai und  Benedikt Hirthammer vergeben. Auf Rang 3 lag das Team „NIPOKA“ von Prof. Dr. Nicole Endlich, Prof. Dr. Karlhans Endlich, Florian Siegerist, Tim Endlich und Janine Liskow.

In der Kategorie „Studierende“ (MV) ging der 1. Platz an Sekina Mandelartz und Tarek Mandelartz für ihr Projekt „CYSES“, welches Verbraucherinnen und Verbraucher mithilfe von künstlicher Intelligenz und Machine Learning zu Informationssicherheitsexpertinnen und -experten macht. Die Auszeichnung für den 2. Platz wurde an das Projekt „Memoboard“ von Tim Stoye und Paul Netzel verliehen und Platz 3 belegte Martin Blum mit seiner Idee „Intonationstrainer“.

Mehr Infos über den landesweiten Ideenwettbewerb gibt es unter: www.ideenwettbewerb-mv.de.

Fazit: Auch wenn der Arbeitsmarkt derzeit viele Sicherheiten und berufliche Chancen bietet, gibt es in unserem Land viele innovative Ideen und diejenigen, die sie zu realisieren gedenken. Wir wünschen daher viel Erfolg!

Fotos Ideenwettbewerb Rostock & MV: Jessica Brach (pixflut)