Mit ein bisschen Online-Marketing zu Träumen aus Stoff

Wie wichtig ist es, heutzutage für ein Unternehmen im Netz präsent zu sein? Diese und weitere Fragen zum Thema Online-Marketing haben wir auf dem 4. Perspektivenabend in Bentwisch diskutiert und nun in Form einer ersten Hilfestellung zusammengetragen.

 

November 2018


Ist es wirklich nur Glück von ein paar Online-Verkäufen über eBay zu einem sich tragenden Online-Shop zu wachsen? Oder steckt schon mehr dahinter?

Eine Frage des Geldes ist es zwar nicht, aber von nichts kommt auch nichts. Das gilt auch für Online-Marketing speziell im Fall kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Online-Händlerin Carina Kröppelien machte das ebenfalls in ihrem Vortrag im Rahmen des 4. Perspektivenabends zum Thema „Online-Marketing für KMU“ am 23. Oktober deutlich.

Träume aus Stoff – Ein Online-Handel entsteht

Vor etwa fünf Jahren hatte die heutige Gründerin des Online-Handels „Träume aus Stoff“ damit angefangen, im Nebenberuf Stoffe über Plattformen wie eBay und Dawanda zu verkaufen. Dank der sozialen Netzwerke, vor allem Facebook, dauerte es nicht lange, bis sie sich einen eigenen Online-Shop (www.traeumeausstoff.de) einrichten und davon schließlich ihren Lebensunterhalt bestreiten konnte. Mittlerweile reicht es sogar aus, um die Miete für eigene Geschäftsräume in unserem Technologiezentrum zu tragen. Gleichermaßen spielt die Unternehmerin mit dem Gedanken, eine Hilfskraft einzustellen, denn der Aufwand wächst.

Die meiste Zeit verbringe sie am Handy, berichtet Carina Kröppelien auf dem Bentwischer Perspektivenabend. Das fängt schon beim Frühstück an, wenn sie das eine oder andere Posting in eine der zahlreichen Facebook-Gruppen schickt, hier eine Anfrage beantwortet und dort einen Ratschlag gibt. Hinzu kommt oft zeitlich aufwendige Recherche, um die Trends der Zukunft auszuloten und ggf. bestimmte Stoffe für die kommende Saison schon einmal auf Vorrat zu bestellen. „Es ist eine Menge Arbeit und sehr zeitaufwendig“, bestätigt die Träume aus Stoff-Gründerin. Schließlich hilft es nicht, sich auf dem Erreichten auszuruhen. So verfügt Carina Kröppelien bereits über eine solide Stammkundschaft und es kommen stetig neue Kundinnen und Kunden hinzu. Auch einen gewissen Ruf als Expertin auf ihrem Gebiet hat sie sich in den sozialen Netzwerken erarbeitet. „Das ist wichtig, um in den verschiedenen Gruppen auf Facebook mit der Kundschaft in Kontakt zu kommen“, erklärt die Unternehmerin. „Wer dort einfach nur Werbung für eigene Produkte postet, wird schnell aus den Gruppen rausgeworfen, weil sie ja eigentlich für Austausch und Diskussionen gedacht sind.“ Obwohl sie im Hinblick auf das Online-Marketing nicht vom Fach ist, weiß Carina Kröppelien, wie sie die digitalen Medien für ihr Unternehmen nutzen kann. Dennoch gibt es auch Bereiche, an die selbst sie sich erst einmal noch herantasten muss. „Ich probiere mich gerade mit Instagram aus“, erzählt sie. „Es ist noch ungewohnt und ich muss damit erst warm werden.“

Online-Marketing: Wer kann helfen?

Wer in Sachen Online-Marketing noch gar nicht weiß, wohin die Reise gehen soll, braucht sich jedoch nicht allein gelassen fühlen. Es gibt viele Unternehmen, die gerade erst anfangen den Mark auf digitale Weise zu erschließen, und es gibt zahlreiche Hilfsangebote und Initiativen, die sich mit diesem Thema befassen. Am bekanntesten sind hier wahrscheinlich die verschiedenen Webagenturen, die über das nötige Know-How verfügen. Wer sich erst einmal (auch mit kleinem Budget) über die Möglichkeiten des sehr umfassenden Themengebietes Online-Marketing einen Überblick verschaffen will, kann sich im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „go-digital“ (www.bmwi-go-digital.de) unterstützen lassen, wie es auf dem 4. Perspektivenabend auch von ATI Küste vorgestellt wurde.  Demnach kann ein Teil der Maßnahmen zur Digitalisierung (einschließlich der Umsetzung z.B. eines Online-Auftritts) durch den Bund gefördert werden.

Eine Möglichkeit für Rat, Austausch und Orientierung bietet auch die Initiative „Digitalisierungslotsen“ (www.digitalisierungs-lotsen.de) des Regionalverbandes des BVMW im Raum Rostock. Neben Info-Veranstaltungen und Tagungen zum Thema Digitalisierung gibt es hier die Möglichkeit, sich zu unterschiedlichen Förderprogrammen für kleine und mittlere Unternehmen beraten zu lassen und sich in dem Netzwerk über Erfahrungen auszutauschen.

Seit Mai gibt es zudem in Rostock das für ganz MV zuständige „Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum“ (www.kompetenzzentrum-rostock.digital), das mit kostenlosen Vorträgen, Schulungen und auch Beratungen weiterhilft, wenn es um die Digitalisierung (also auch Online-Marketing) für KMU geht. Das Zentrum wird vom BMWi gefördert und richtet sich branchenübergreifend an alle interessierten Firmen in der Region. Es soll sowohl für kleinere Anliegen und Projekte Ansprechpartner sein sowie bei komplexeren Digitalisierungsvorhaben weiterhelfen. Darüber hinaus legt das Kompetenzzentrum einen zusätzlichen Schwerpunkt auf die Bereiche Tourismus, Gesundheit und Medizintechnik.

Gewerbestandort Bentwisch
Innovationszentren
vtimv