Wie bringt man Dienstleistungen, Produkte oder ein ganzes Geschäftsmodell in aller Kürze auf den Punkt. Darum geht es beim „Elevator Pitch“.
Oktober 2020
Wer kurz und knackig überzeugen will, sei es im Hinblick auf Kunden oder Investoren, kommt oft um den Pitch nicht herum.
Ein „Pitch“ oder auch „Elevator Pitch“ ist prinzipiell nichts anderes als eine kurze Präsentation mit minimalen Mitteln. Es ist quasi dem Gespräch entlehnt, das während einer Aufzugsfahrt (engl. „elevator“ = „Aufzug“/ „Fahrstuhl“) mit dem potenziellen Geldgeber oder Kunden geführt werden kann, bevor dieser sein Zielstockwerk erreicht. Es gilt also, in kürzester Zeit (ca. 30 Sekunden) zu überzeugen oder mindestens das Interesse für weitere Informationen oder ein weiterführendes Gespräch zu wecken.
In unserer Mediengesellschaft tendieren wir mehr und mehr dazu, unsere Aufmerksamkeit in immer kürzer werdender Zeit verschiedenen Inhalten zuzuwenden. Das ist schlicht und einfach der stetig wachsenden Informationsflut geschuldet.
Aus diesem Grund ist es heute umso zentraler, das Wichtigste so knapp wie möglich auf den Punkt zu bringen. Genau das ist das Prinzip des Pitchens.
Ein guter Pitch schafft es, das Interesse für das Produkt, die Dienstleistung oder das Unternehmen zu wecken. Je nach Zielstellung (z.B. Verkaufen, Lead-Aufbau oder Investoren gewinnen) kann der Pitch also sehr unterschiedlich gestaltet sein und in unterschiedlichsten Situationen (vis à vis im Gespräch, online vermittelt auf Facebook, Instagram & Co., als Briefing für eine Empfehlung im regionalen oder internationalen Netzwerk) angewandt werden.
Ein guter Pitch verschafft sich die Aufmerksamkeit der Interessenten dadurch, dass er schnell ein Problem anspricht und sogleich die Lösung dafür parat hat – z.B. das Produkt oder die Dienstleistung.
Außerdem ist es mindestens genauso wichtig, in diese Mini-Präsentation auch die eigene persönliche Note mit einfließen zu lassen. Das braucht nicht viel sein. Oft ergibt sich dieses besondere Etwas schon daraus, warum ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleitung angeboten wird oder warum die Geschäftsidee – so wie sie ist – entwickelt wurde.
Diese eigene Note ist von so großer Bedeutung, weil oft sie es ist, die den Unterschied zu den Mitbewerbern macht. Somit kann es für viele Probleme durchaus mehrere rationale Lösungen geben. Durch den persönlichen Bezug wird jedoch sehr oft erst der eine kleine Unterschied gemacht, der dafür sorgt, dass sich die potenziellen Kunden oder Investoren nach einer Reihe verschiedener Pitches (oft zu ein und demselben Thema) an diesen einen ganz bestimmten Pitch erinnern.
Da der Pitch wirklich nur eine sehr, sehr kurze Präsentation ist, ist er lediglich eine Methode, um das erste Interesse und damit die Neugier zu wecken. Er muss also kurz, knackig und so leicht verständlich wie möglich formuliert sein, wie es geht.
Höheres Wissen vom Fach, wie konkrete Funktionsweisen, Anwendungsmethoden oder eine lange Firmengeschichte sind hier also völlig fehl am Platz. Hinzu kommt, dass ein Pitch oft eingesetzt wird, um ein Publikum anzusprechen, das nicht in der Materie steht und manchmal noch gar nicht weiß, dass dieses Problem überhaupt besteht. Letzteres kann insbesondere bei Gesprächen mit möglichen Investoren und Förderern der Fall sein.
Der Pitch kann im richtigen Kontext, unter den richtigen Bedingungen und in der richtigen Situation zu einem hervorragenden Türöffner für weitere Gespräche – sowohl mit Kunden wie auch mit Investoren – werden. Er eignet sich aber nicht, um tieferes Wissen zu vermitteln. Der Pitch ist quasi „nur“ eine Kostprobe, die Appetit auf mehr macht und in diesem Sinne – wenn er gut vorbereitet ist – sehr wirkungsvoll.
Ihre Ansprechpartnerin ist Frau Mareike Diestel